Distraktion des Sprunggelenks
Technik:
- Ilisarov Fixateur
- proximal: jeweils 2 parallele Ringe werden mit 2 K-Drähten an der distalen Tibia fixiert
- distal: 1 Halbring wird mit einem Olivendraht im Bereich der Metatarsalknochen und
ein 2. Halbring wird mit zwei Olivendrähten am Calcaneus fixiert - ein K-Draht fixiert den Talus mit den distalen Halbringen und verhindert eine Distraktion
des unteren Sprunggelenks - Distraktion: 2x täglich 0.5mm über 5 Tage, Gesamtdistraktion: 5mm
- Kontrolle der Distraktion im Röntgenbild und ggf. Modifikation
- Patient läuft mit dem Fixateur für einen Zeitraum von 3 Monaten
Wirkmechanismus: 3 Theorien
(1) Distraktion führt zu einer temporären Entlastung des Gelenkknorpels und verhindert progredienten Gelenkverschleiß
(2) Belastung unter Distraktion führt zu schwankendem Gelenkflüssigkeitsdruck (3-10kPa)
und einer Verbesserung der Versorgung des Gelenkknorpels
(3) Das Fehlen einer direkten Belastung führt zu einer Osteopenie des subchondralen
Knochens, verringert die subchondrale Sklerosierung und verringert die mit der
Sklerosierung verbundene vermehrte Belastung des Knorpels
Ergebnisse:
- 25% der Patienten zeigen keine Besserung
- 75% sprechen auf die Therapie an:
- Schmerzlinderung
- keine Beeinflussung der Gelenkbeweglichkeit
- Verbesserung der Symptome über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren beschrieben
- Verringerung der subchondralen Sklerosierung
- Verbreiterung des Gelenkspaltes
- Nachteile:
- bisher keine Studien mit einer Kontrollgruppe
- sollte zu einem späteren Zeitpunkt eine Sprunggelenksprothese implantiert werden,
könnte ein erhöhtes Risiko einer Infektion aufgrund vorbestehender Pininfektionen
bestehen (keine Daten)
- Vorteil:
- erhält die Anatomie
- bei Versagen ist eine Arthrodese ohne Problem möglich, Therapieversager lassen sich in
den ersten 12 Monaten identifizieren
Zusammenfassung:
- interessante Therapiealternative für junge Patienten mit geringer Arthrose