Scheibenmeniskus
oft asymptomatisch: Inzidenz ca. 3-5%
- Ätiologie:
- Asiaten
- genetischer Faktor (Zwillinge)
- anatomische Variante
- da der Scheibenmenisuks dicker ist, besteht eine verstärkte mechanische Belastbarkeit,
die zur Lockerung der Verbindung Meniskus und Kapsel führt und eine Hypermobilität des
Meniskus zur Folge hat
Einteilung:
Watanabe:
- Typ 1: bedeckt das gesamte Tibiaplateau
- Typ 2: bedeckt <80% des Tibiaplateaus
- Typ 3: lateraler Scheibenmeniskus mit Verdickung des Hinterhorns, fehlende Anheftung an
der hinteren Kapsel „Wrisberg-Ligament-Typ“
klinische Unterteilung:
- kompletter oder inkompletter Scheibenmeniskus
- äußerer Rand stabil oder instabil mit der Kapsel verbunden
- Vorliegen eines Meniskusrisses
Diagnose / Klinik:
- ein stabiler Scheibenmeniskus ohne Meniskuseinriss ist oft asymptomatisch- instabiler Scheibenmeniskus (Typ 3): tastbares, sichtbares oder hörbares Schnappen
bei endgradiger Streckung: Ursache ist eine Reposition des Meniskus mit zunehmender
Verbreiterung des Gelenkspaltes in Streckung
- Symptome treten meistens bei einem gleichzeitigen Meniskusriss auf:
- der Beginn ist schleichend
- oft kein Trauma
- Horizontalrisse sind am häufigsten
- Symptome: Schwellung, Blockierung, Meniskustests positiv
- MRT:
- Verbindung zwischen Vorder- und Hinterhorn auf mindestens 3 aufeinander folgenden sagittalen Schnitten
- transversale Schichten zeigen Meniskusdicke >15 mm
- MRT hat eine geringe Sensitivität jedoch hohe Spezifität
- negatives MRT schließt einen Scheibenmeniskus nicht aus (Typ 3 besonders schwierig)
Therapie:
- asymptomatischer Zufallsbefund: keine Therapie
- symptomatisch aber stabil:
- partielle Meniskektomie unter Schonung eines äußeren Randes von 6-8 mm
- das schmalere Blatt eines Horizontalrisses wird entfernt
- nach partieller Meniskektomie ist ein Überprüfen der Stabilität des Restmeniskus zwingend erforderlich
- instabiler Meniskus: nach partieller Resektion Fixieren des Meniskus mit mehreren insideout Nähten an der Gelenkkapsel
- post-OP: Teilbelastung 2-4 Wochen
Komplikationen / Prognose:
- kaum Langzeitergebnisse
- mittelfristige Ergebnisse der partiellen Meniskektomie und ggf. Refixierung sind in der Regel sehr gut