Traumatische Spondylolisthesis
- Fraktur der Pars interarticularis des Axis mit Subluxation zwischen Axis und HWK 3
- Pars interarticularis: schwächste Stelle des Axis zwischen Facies articularis superior und inferior
- Synonym: Hangman’s Fracture aufgrund der Ähnlichkeit mit Frakturen nach Tod durch Erhängen
- geht in der Regel mit Weitung des Spinalkanals einher und ist daher nur selten mit neurologischen Ausfällen assoziiert (rettender Bogenbruch)
- Ätiologie: Auto- und Motorradunfall
- Mechanismus: Hyperextension und axiale Kompression
Bildgebung:
- Röntgen: AP und seitlich (seitliche Aufnahme für Fraktureinteilung entscheidend)
- Computertomografie und MRT, um Begleitverletzungen angrenzender Halswirbelsäulensegmente auszuschließen
Einteilung:
Levine und Edwards Klassifikation:
- Typ 1 (am häufigsten): beidseitige Fraktur der Pars interarticularis ohne Angulation und mit weniger als 3 mm Translation der Fragmente
- Typ 2: beidseitige Fraktur der Pars interarticularis ohne Angulation aber mit mehr als 3 mm Translation der Fragmente
- Typ 2a: beidseitige Fraktur der Pars interarticularis mit deutlicher Angulation jedoch kaum Translation
- Typ 3: beidseitige Fraktur der Pars interarticularis mit zusätzlicher Dislokation zwischen HWK 2 und 3
Therapie:
- Halsorthese (Philadelphiakragen) für 12 Wochen: Typ 1 und Typ 2 mit bis 5mm Translation
- Halofixateur für 12 Wochen: Typ 2 mit mehr als 5mm Translation
- Reposition und Halofixateur für 12 Wochen: Typ 2a
- ventrale Spondylodese: Typ 2a und Typ 3 (Methode der Wahl)
- offene dorsale Reposition und Rekonstruktion der Pars interarticularis oder HWK 1-3 Fusion: Typ 3