Degenerative Skoliose
- charakteristisch:
- minimale strukturelle Veränderungen der Wirbelkörper (im Gegensatz zur idiopathischen Skoliose)
- degenerative Veränderungen
- tieflumbale Skoliose
- Ätiologie: degenerative Segmentinstabilität
Klinik / Diagnose:
- keine Beschwerden bis hin zu ausgeprägten Rücken- und Beinschmerzen
- meistens Vorstellung aufgrund progredienter radikulärer Symptome
- Instabilität
- Beinsymptomatik: Schmerzen, Taubheitsgefühl, brennende Dysästhesien, Parästhesien, Schwäche, Gangstörungen, neurogene Claudicatio
- Cauda Symptomatik (Inkontinenz) möglich
- Röntgen: Ganzwirbelsäule (AP und seitlich)
- Myelo-CT: Ausschluss einer Spinalkanalstenose
- Diskografie: nicht sinnvoll
- MRT
- DEXA oder Q-CT bei Hinweis auf Osteoporose: insbesondere, wenn Operation mit Pedikelschrauben geplant ist
Therapie:
konservative Therapie:
- Osteoporosetherapie
- physikalische Trainingstherapie zur Schmerzlinderung: Schwimmen, Kräftigung der Rumpfmuskulatur
- NSAR
- trizyklische Antidepressiva (Nachtschmerzen)
- Stützmieder als symptomatische Therapie
- Facetteninfiltration, epidurale Injektionen
- Akupunktur
operative Therapie:
- Indikation:
- persistierende, starke Schmerzen
- progrediente Neurologie
- Instabilität
- Technik:
(1) Dekompression
(2) Dekompression und Fusion: wenn nach Dekompression eine Instabilität droht
(3) Dekompression und langstreckige Fusion:
- wenn laterale Olisthesis >5mm
- wenn neben neurogener Claudicatio auch signifikante Rückenschmerzen
- progrediente Deformität mit Beschwerden
Prognose / Komplikationen:
- Risikofaktoren für Progredienz:
- Cobb Winkel ≥ 30 Grad
- laterale Olisthesis >5 mm
- Rotation des apikalen Wirbels ≥ Grad 2 (nach Nash-Moe)
- Linie zwischen den Cristae iliaca geht durch das Bandscheibenfach L4/5 oder den 5. Lendenwirbelkörper
- Risikofaktoren für Schmerzen: Cobb Winkel ≥ 30 Grad
- post-OP Komplikationen: in bis zu 40% der Fälle
- Infektion
- Pseudarthrose
- Wundheilungsstörung
- Parästhesien
- Duraverletzung
- Beschwerdepersistenz