Biopsie-Technik
- nur durch Chirurgen, der auch definitive Operation durchführt oder nach Rücksprache (der Operateur muss den Zugangsweg für die Tumorresektion kennen)
- Probeentnahme an der Extremität soweit distal wie möglich
- Zugang direkt zum Tumor (kürzester Weg): Biopsie folgt nicht den Standardzugängen
- kein Unterfahren der Haut, kein Eröffnen zusätzlicher Kompartimente
- niemals ein vom Tumor nicht infiltriertes Gelenk eröffnen
- das Gefäß-Nervenbündel darf nicht dargestellt werden
- Wichtig: niemals Biopsie durch Gefäß-Nervenbündel oder funktionell wichtige Muskel (M.rectus oder intermedius am distalen Femur)
- Blutstillung, um ein Hämatom zu vermeiden, kann ggf. eine Knochenöffnung mit Knochenzement verschlossen werden
- Niemals die Biopsie des distalen Femur durch den Quadrizeps (Rectus oder intermedius) sondern Biopsie am distalen Femur bevorzugt von lateral oder medial
- die Redondrainage muss im Verlauf des Hautschnittes in der Regel ca. 1 cm distal des distalen Wundrandes ausgeleitet werden
- es sollte genügend repräsentatives Material gewonnen werden (auch peripheres Tumorgewebe, nicht nur zentrale Anteile (oft zentrale Nekrosen)), das Material darf nicht gequetscht werden
- bei einer Stanzbiopsie den Zugangsweg dokumentieren, da die Zugangsnarbe später oft nicht mehr erkennbar ist
- Zugang:
- Becken: entlang des Enneking-Zugangs (von der Spina iliaca anterior entlang der Crista iliaca bis zur Spina iliaca posterior)
- proximaler Femur: in der Regel von lateral
- Femurdiaphyse: in der Regel von lateral durch den M. vastus lateralis
- distaler Femur: in der Regel von lateral durch den M. vastus lateralis
- proximale Tibia: in der Regel von medial
- Tibiadiaphyse: in der Regel von medial
- distale Tibia: in der Regel von medial
- liegt eine große Weichteilkomponente auf der Gegenseite vor, muss von diesen Empfehlungen oft abgewichen werden (Rücksprache Tumorzentrum!)