Olekranonfraktur
- Ätiologie: direkte Gewalteinwirkung, Sturz auf den Ellenbogen, Distraktionsfraktur
Bildgebung:
- Röntgen: AP & seitlich
Einteilung:
nach Colton
- Typ 1: <2mm Fragmentverschiebung
- Typ 2: >2mm Fragmentverschiebung
- 2A: Abrissfraktur
- 2B: Transvers- oder Schrägbruch
- 2C: Trümmerfraktur
- andere Klassifikationen haben noch einen Typ 3: Fraktur mit Gelenksubluxation
Therapie:
- Typ 1:
- Ruhigstellung im Oberarmgips oder Schiene mit 90 Grad Beugung im Ellenbogengelenk für 3-4 Wochen
- Röntgenverlaufskontrolle: Beurteilung, ob der Trizeps das Fragment nach proximal zieht
- Typ 2A:
- Fraktur betrifft <30-50% des Olekranons: Fragmentresektion und Refixierung der Trizepssehne möglichst anterior am Rest-Olekranon
- >50% des Olekranons betroffen: Osteosynthese
- Typ 2B:
- Querfraktur: 2 Kirschnerdrähte und Zuggurtungsosteosynthese (K-Draht sollte dorsal der Ulna-Achse liegen, um den Zug des Trizeps in eine Kompression des Fragmentspaltes umzuwandeln)
- Schrägbruch: ggf. Bruchspaltschraube senkrecht zu Frakturspalt in Kombination mit Platte oder Zuggurtung
- Typ 2C:
- ggf. low-profile, limited-contact, dynamic-compression plate
Kindesalter:
Olekranonfraktur
- direktes Trauma oder indirekt durch Sturz auf den Arm
- Röntgen: CAVE Olekranonapophyse verknöchert spät
- Therapie:
- Konservative Therapie:
- Indikation: undislozierte Fraktur
- Oberarmgipsverband für 3-4 Wochen
- Röntgenkontrolle nach 1 Woche (Dislokation durch Zug der Trizepssehne)
- operative Therapie:
- Indikation: dislozierte Fraktur
- intraartikuläre Fraktur: Zuggurtungsosteosynthese (Erwachsene)
- extraartikuläre Fraktur: Kleinfragment-Zugschraube
- post-OP: Gipsruhigstellung für 4 Wochen
- Metallentfernung: nach 8 Wochen
- Komplikation: exakte Korrektur nötig, da kein Spontankorrekturpotential
Prognose / Komplikationen:
- lokale Beschwerden über dem Implantat, ggf. Metallentfernung
- Pseudarthroserate ca. 5%