Grundlagen
- Schalenbauweise:
- ältere Technik, bei der die Last durch die außen sichtbaren Prothesenanteile getragen wird; auch als exoskelettale Bauweise bezeichnet
- diese Komponenten können nur sehr aufwendig neuen Gegebenheiten angepasst werden
- Modularbauweise:
- auch als endoskelettale Bauweise bezeichnet
- Last wird durch ein zentrales Rohrskelett im Inneren der Prothese getragen
- modulare Knie- und Fußpassteile können an unterschiedliche Gegebenheiten angepasst werden
- die Optik wird durch eine kosmetische Außenhaut bestimmt
- Aktivitätsklassen:
- Einteilung in Aktivitätsklassen ist entscheidend für die Auswahl einer sinnvollen Prothesenversorgung:
- Klasse 0:
- Nichtgeher
- der Patient ist nicht in der Lage und hat nicht das Potential zu gehen oder einen Transfer des Körpers auszuführen (mit oder ohne Hilfe)
- Prothese verbessert die Lebensqualität und Mobilität dieser Patienten nicht
- Klasse 1:
- Innenbereichsgeher
- der Patient hat das Potential oder die Fähigkeit, eine Prothese für den Transfer oder das Gehen auf ebenem Grund und mit konstanter Geschwindigkeit zu verwenden
- in der Regel Patienten, die eingeschränkt oder uneingeschränkt zuhause die Prothese nutzen
- Klasse 2:
- eingeschränkter Außenbereichsgeher
- der Patient hat das Potenial oder die Fähigkeit, mit einer Prothese auch geringe Umgebungsbarrieren wie Treppen oder Bodenunebenheiten zu passieren
- der Patient ist in der Lage, mit der Prothese das Haus zu verlassen
- Klasse 3:
- uneingeschränkter Außenbereichsgeher
- für Patienten, die mit wechselnden Geschwindigkeiten laufen und die meisten Bodenunebenheiten sicher passieren
- berufliche und ggf. sportliche Belastungen stellen zusätzliche Anforderungen an die Prothese, die über die reine Fortbewegung hinausgehen
- Klasse 4:
- Außenbereichsgeher mit besonders hohen Ansprüchen
- Prothese wird stärksten Belastungen ausgesetzt, die noch über Klasse 3 hinausgehen
- Sport, Leistungssport