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Notizbuch

Daumensattelgelenksarthrose

- Arthrose beginnt im Bereich der palmaren Gelenkanteile und schreitet nach dorsal fort
- ursächlich wird eine dorsale Instabilität auf der Basis insuffizienter Bänder angenommen

Diagnose / Klinik:

- Krepitationstest: axiale Kompression, Flexion, Extension und Rotation verursachen Schmerzen
- lokaler Druckschmerz
- Schmerzen bei Schlüssel- und Pinzettengriff
- Röntgen: oft keine Korrelation zwischen klinischer Symptomatik und radiologischem Bild

Einteilung: Eaton und Littler

- Stadium 1: normales Gelenk mit leichter Verbreiterung des Gelenkspalts als Hinweis auf eine Synovialitis
- Stadium 2: Gelenkspaltverschmälerung und Osteophyten bis zu 2mm Größe
- Stadium 3: Gelenkspaltverschmälerung und Osteophyten >2mm Größe
- Stadium 4: zusätzliche Beteiligung der Gelenke zwischen Trapezoideum und Scaphoideum

Therapie:

konservative Therapie:
- NSAR
- Orthesen (Rhizoloc)
- Hyaluronsäureinjektionen
- Ergotherapie
- intraartikuläre Injektionen mit Lokalanästhetikum und Kortison
- temporäre Gipsruhigstellung des Daumensattelgelenks

operative Therapie:
- Indikation:

  • Schmerz und Deformität
  • wenn Beteiligung des Gelenks zwischen Trapezoideum und Scaphoideum, dann muss dies bei der Operation mit berücksichtigt werden

- Stadium 1:

  • Bandrekonstruktion, um dorsale Instabilität und daraus resultierende zunehmende Arthrose zu vermeiden (Eaton)
  • zuklappende Extensions-Osteotomie des Metacarpale 1 (Pellegrini): Ziel ist es, die palmaren Gelenkanteile zu entlasten, da hier die Arthrose beginnt
  • MCP-Gelenk-Arthroskopie: neue Technik ohne Daten

- Stadium 2 – 4:

  • Arthrodese des Daumengrundgelenks:
    • Zuggurtungsosteosynthese mit 2 K-Drähten
    • Stellung: 30-40 Grad Abduktion und Flexion, sowie Opposition, so dass der Daumen dem Mittelfinger gegenüber steht
    • Problem: eingeschränkte Beweglichkeit und Arthrose in angrenzenden Gelenken
    • Indikation:
      • bei jungen, handwerklich tätigen Patienten mit posttraumatischer Arthrose (Bennett-Fraktur)
      • für den instabilen Daumen mit mehr als 30 Grad passiver Überstreckbarkeit
  • Trapezektomie und Fesselung (Resektions-Suspensions-Interpositionsarthro-plastik)
    • Fesselung mit M. extensor carpi radialis:
      • Entfernung des Os trapeziums über dorsoradialen Querschnitt
      • Sehne des M. extensor carpi radialis longus wird gespalten, und ein Sehnenzügel mit distalem Ansatz am Metacarpale 2 wird durch ein Bohrloch in der Basis des Metacarpale 1 gezogen und beide Metacarpalia gefesselt
    • Fesselung mit M. flexor carpi radialis (Resektions-Suspensions-Interpositionsarthroplastik nach Epping): Methode der Wahl
      • Entfernung des Os trapeziums über palmar-radialen Längsschnitt
      • Sehne des M. flexor carpi radialis wird gespalten und ein Sehnenzügel mit distalem Ansatz am Metacarpale 2 wird durch ein Bohrloch in der Basis des Metacarpale 1 gezogen und beide Metacarpalia gefesselt
      • auch Verwendung der ganzen Sehne ist möglich, um eine solidere Rekonstruktion zu ermöglichen (Burton)
    • K-Draht Spickung für 4 Wochen
    • oft über Jahre noch Verbesserung der Ergebnisse
  • Entfernung des Trapezoideums und temporäre Distraktion mit Pins
    • „Hematoma distraction arthroplasty“
    • Langzeitergebnisse stehen aus
  • prothetischer Ersatz des Daumensattelgelenks:
    • TEP von la Caffinière (zementierte Pfanne im Trapezium und zementierter Schaft im Metacarpale 1)
    • Swanson-Arthroplastik: Silikonimplantate
    • aufgrund Abrieb und Lockerung der zementierten Implantate ist der zementierte Gelenkersatz nicht mehr Methode der Wahl
    • neue nicht zementierte Endoprothesen
  • Begleiterkrankungen: Karpaltunnel Syndrom oder Tendovaginitis stenosans de Quervain sollten auch therapiert werden

Prognose / Komplikation:

- post-Op Komplikationen:

  • Instabilität
  • Verkürzung des 1. Strahls insbesondere bei Entfernung des Os trapezoideum
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