Femurkopffraktur
- nach Hüftluxationen oder Acetabulumfrakturen
- Kombination mit einer vorderen Hüftluxation ist am häufigsten
Bildgebung:
- Röntgen: Beckenübersicht, Lauenstein-, Ala- und Obturatoraufnahme
- Computertomografie: für Frakturbeurteilung (vor allem der Fragmentgröße) sinnvoll
Einteilung: Pipkin AO-Klass: 31-C1 bis C3
- Typ 1: Fraktur kaudal der Fovea capitis femoris außerhalb der Belastungszone
- Typ 2: Fraktur cranial der Fovea in der Belastungszone
- Typ 3: Typ 1 oder 2 in Kombination mit einer Schenkelhalsfraktur
- Typ 4: Typ 1 oder 2 in Kombination mit einer Acetabulumfraktur
Therapie:
- Typ 1:
- Gelenkstufe <2 mm:
- konservative Therapie: 4 Wochen Lagerung in Schaumstoffschiene / ggf. Extension und 4 Wochen 10kg Teilbelastung an 2 Unterarmgehstützen
- Gelenkstufe ≥2 mm:
- offene Reposition über vorderen Zugang
- Entfernung kleinerer Fragmente
- Refixierung größerer Fragmente mit versenkter Schraube
- Typ 2:
- Kontrolle der Stellung im CT
- in der Regel offene Reposition und Fixierung
- Typ 3:
- zuerst Fixierung der Schenkelhalsfraktur, dann Therapie wie Typ 1 und 2
- bei älteren Patienten Indikation zur Hüftprothese prüfen
- Typ 4:
- wenn keine konzentrische Reposition bzw. ein instabiles Gelenk vorliegt, dann offene Revision der Acetabulumfraktur
Prognose / Komplikationen:
- avaskuläre Knochennekrose:
- Typ 3 besonders schlechte Prognose (bis zu 50% der Patienten)
- MRT Verlaufskontrolle 3 Monate nach Fraktur
- posttraumatische Arthrose
- heterotope Ossifikation