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Notizbuch

Sprunggelenksarthrose

Sprunggelenksarthrose

- Ätiologie:

  • primär: einige Autoren zweifeln die Existenz einer primären Arthrose des Sprunggelenks an
  • 80 % posttraumatisch
  • intraartikulare Sprunggelenksfraktur
  • posttraumatische Bandinstabilität oder Gelenksteife
  • Osteochondrosis dissecans
  • nach Infektion
  • Charcot-Gelenk (neuropathisch)

- normale Beweglichkeit des Sprunggelenks:

  • Plantar exion: 40-50 Grad
  • Dorsalextension: 20-30 Grad
  • Gehen auf ebener Erde: 10-15 Grad Dorsalextension notwendig
  • Treppaufsteigen: 20-30 Grad Dorsalextension notwendig
  • Treppabsteigen: 50 Grad Plantar exion notwendig

 

Abb. 1-48: Röntgenbild einer fortschreitenden Sprunggelenksarthrose mit zunehmender Fehlstellung und Subluxation des Talus (A-C)
Abb. 1-48: Röntgenbild einer fortschreitenden Sprunggelenksarthrose mit zunehmender Fehlstellung und Subluxation des Talus (A-C)
Orthoforum

 

Diagnose / Klinik:

- Schmerz

- Bewegungseinschränkung

- Röntgenbild:

  • primäre Arthrose:
  • Gelenkspaltverschmälerung
  • Osteophyten
  • subchondrale Sklerose
  • Geröllzysten
  • posttraumatische Arthrose:
  • Subluxation
  • Fehlstellung und Deformität

Therapie:

konservative Therapie:
- NSAR
- Fersenpuffer
- stabilisierendes Schuhwerk
- Mittelfußrolle: vermindert die Belastung des Sprunggelenks
- Hyaluronsäure-Injektionen (Hyalgan)

operative Therapie:
- Arthroskopie und Débridement:

  • Nachteile bei fortgeschrittener Arthrose:
    • Ergebnisse sind nicht reproduzierbar
    • Ansprechen auf die Therapie nicht vorhersagbar
    • Dauer der Schmerzlinderung sehr variabel
    • bei fortgeschrittener Arthrose deswegen nicht indiziert

- Gelenkdistraktion (mit Fixateur externe)
- Sprunggelenksarthrodese:

  • Technik:
    • lateraler Zugang über dem Wadenbein, distal reicht der Schnitt bis zum Sinus tarsi
    • Darstellung des Sprunggelenks und Entfernung des Knorpels: ggf. arthroskopische
      Entknorpelung
    • Schraubenosteosynthese
    • Ruhigstellung im Gips für 8-12 Wochen
  • Ergebnisse:
    • bei 12% bleibt eine knöcherne Konsolidierung aus
    • Arthrose in den angrenzenden Gelenken bei 44-100% der Patienten nach 10-20Jahren
    • deutlich eingeschränkte Gehfähigkeit auf unebenem Grund
    • verringerte Gehgeschwindigkeit
    • erhöhter Sauerstoffbedarf als Ausdruck des höheren Energiebedarfs beim Laufen mit
      einer Sprunggelenksarthrodese: gewinnt zunehmend an Bedeutung

- Sprunggelenksprothese:

 

Abb. 1-49: Arthrose des oberen Sprunggelenks (A), 6 Jahre nach oberer Sprunggelenksarthrodese: zunehmende Arthrose der angrenzenden Fußgelenke (B) (Eigentum des Instituts für Klinische Radiologie der Universität Münster)
Abb. 1-49: Arthrose des oberen Sprunggelenks (A), 6 Jahre nach oberer Sprunggelenksarthrodese: zunehmende Arthrose der angrenzenden Fußgelenke (B) (Eigentum des Instituts für Klinische Radiologie der Universität Münster)
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