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Notizbuch

Sport und Down-Syndrom

- Inzidenz: 1 von 660 Geburten, häufigstes Fehlbildungssyndrom
- durchschnittlicher IQ=50
- etwa ¼ der Patienten haben abklärungsbedürftige orthopädische Probleme
- Ursache: Bandlaxität
- Manifestation:

  • atlantoaxiale Instabilität
  • Hüftgelenksinstabilität
  • Patellainstabilität
  • Knicksenkfuß
  • Metatarsus primus varus
  • Hallux valgus

Halswirbelsäule:

- occipito-axiale Instabilität selten, häufiger atlantoaxiale Instabilität (bis zu 30% der Patienten)
- Vergrößerung des vorderen atlantodentalen Intervalls auf ≥5 mm
- erworben, entwickelt sich während des Kindes- (ab 3 Jahren) und Jugendalters, Verlaufsuntersuchungen
nötig
- 15% entwickeln neurologische Symptome
- Procedere:

  • Röntgen & neurologische Untersuchung unauffällig:
    • Sport möglich
    • Hals belastende Sportarten sollten unterbleiben: Turnen, Turmspringen, einschließlich Kopfsprung, Hochsprung, Fünfkampf, Fußball, Schmetterlingsschwimmen
    • Verlaufskontrollen
  • liegen Zeichen für eine atlantoaxiale Instabilität oder für neurologische Veränderungen vor, dann kein Kontaktsport, kein Hals belastender Sport
  • progrediente Instabilität oder Myelopathie: kein Sport, operative Stabilisierung, hohe Komplikationsrate

Hüftinstabilität:

- angeborene Hüftdysplasie selten, jedoch erworbene Hüftgelenksinstabilität in ca. 5%
- Röntgenverlaufskontrollen
- keine effiziente konservative Therapie, ohne Operation nur Sport mit geringem Luxationsrisiko
- Operation: offene Einstellung, varisierende Femurosteotomie in Kombination mit Pemberton- oder Salter-Osteotomie mit Kapseldopplung möglich, danach uneingeschränkt sportfähig

 

Abb. 2-71: Hüftluxation bei einem Patienten mit Down Syndrom (A), Reposition und Salter Osteotomie in Kombination mit einer DVO (B), im Verlauf erneute Subluxation (C) (Eigentum des Instituts für Klinische Radiologie der Universität Münster)
Abb. 2-71: Hüftluxation bei einem Patienten mit Down Syndrom (A), Reposition und Salter Osteotomie in Kombination mit einer DVO (B), im Verlauf erneute Subluxation (C) (Eigentum des Instituts für Klinische Radiologie der Universität Münster)
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