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Notizbuch

Digitus quintus

Digitus quintus varus superductus:

- 5. Zehe ist nach medial abgewinkelt und liegt auf der 4. Zehe
- Kapselkontraktur und Strecksehnenkontraktur mit Adduktion der 5. Phalanx
Therapie:
- konservative Therapie:

  • Zehenpolster
  • Lagerungsorthese

- operative Therapie:

  • Indikation: Ausbildung von Druck- und Scheuerstellen
  • Butler-Operation: Durchtrennung der Extensorensehne und der dorsalen Kapsel, anschließend Wundverschluss
  • Sehne des Extensor digitorum longus wird proximal abgesetzt, bleibt distal gestielt, wird medial um die Grundphalanx geschlungen und dann lateral auf die Aponeurose des M. abductor digiti minimi genäht genäht (Lapidus-Operation)

Digitus quintus varus subductus:

- die fünfte Phalanx kommt, aufgrund einer Beugekontraktur im Interphalangealgelenk, einer Adduktionskontraktur im Metatarsophalangealgelenk und eines Überwiegens des M. flexorum digitorum longus unter der vierten Zehe zu liegen
- progrediente Deformität: neuromuskuläre Grunderkrankung ausschließen

Therapie:
- konservative Therapie: da spontane Korrektur möglich, zunächst konservative Therapie mit Zehenpolsterung und Schienung
- operative Therapie:

  • Tenotomie der Sehne des M. flexor digitorum longus 5
  • Verlagerung der Sehne des M. flexor digitorum auf die Strecksehne

Digitus varus (Bunionette Deformität, Kleinzehenballen):

- schmerzhaft vorstehendes Metatarsalköpfchen 5 (Spiegelbild zum Hallux valgus)
- Ätiologie:

  • Missverhältnis zwischen Fußform und Schuh
  • relative Verkürzung des Metatarsale 5 im Vergleich zu den anderen Metatarsalknochen
  • Abflachung des Fußlängsgewölbes
  • Insuffizienz des M. adductor hallucis

Klinik:
- Druckschwiele im Bereich des lateralen 5. Metatarsalköpfchens
- reaktive Bursitis über dem Metatarsalköpfchen
- Knicksenkfuß, Spreizfuß, Hallux valgus
- Röntgen: AP für Bestimmung des Intermetatarsalwinkels

Therapie:
- konservative Therapie:

  • Schuhmodifikation: Verwendung von weichem Leder, Vergrößerung der Zehenkappe
  • laterale Zehenpolsterung
  • bei Ausbildung einer plantaren Schwiele gegebenenfalls Kallusabtragung und retrokapitale Polsterung

- operative Therapie:

  • Indikation: bei starken Beschwerden und Fehlstellung (Intermetatarsalwinkel >10 Grad), wenn postoperativ ein Wechsel des Schuhwerks möglich ist
  • Techniken:
    • Abtragung der lateralen Exostose: Komplikationen sind Rezidiv und Subluxation im Metatarsophalangealgelenk
    • distale Osteotomie: Chevronette führt in 90% zu guten und sehr guten Ergebnissen
    • diaphysäre Schräg-Osteotomie (Scarf, Ludloff): 90% gute und sehr gute Ergebnisse
    • proximale Osteotomie Metatarsale 5: zwar gute Korrektur, jedoch hat eine Osteotomie der Basis des Metatarsale 5 eine hohe Pseudarthroserate
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