Obere Extremität Grundkonzepte
- die Hand der Gegenseite ist von unschätzbarer Bedeutung für die Funktion
- oft schwierig abzuschätzen, ob die Prothesenversorgung dem Amputierten nützt, da weitestgehende Selbständigkeit auch ohne Prothese erreicht werden kann (Ergotherapie, Einhändertraining)
- Schmuckprothesen:
- preiswerter kosmetischer Ersatz der fehlenden Extremitätenanteile
- moderate Funktionsverbesserung, da auch die Schmuckhand als Widerlager verwendet werden kann
- Arbeitsarm für schwere körperliche Arbeit, z. B. mit Ansatzstück für Werkzeuge
- aktive Prothesen:
- Eigenkraftprothesen: Aktivität basiert auf:
- Beugescharniermechanismen, die die verbleibende Restbeweglichkeit im Handgelenk bei transcarpalen Stümpfen zur Öffnung und zum Schließen der Hand nutzen (z. B. nach FISCHER und NARR)
- aktiven Muskelkanälen bei Sauerbruch-Prothesen (selten)
- der lokalen Muskulatur (Schulter-, Ober- oder Unterarmmuskulatur), vermittelt über Züge und Bandagen
- Fremdkraftprothesen
- myoelektrische-Prothesen: über im Prothesenschaft eingearbeitete Hautelektroden werden Muskelsignale abgenommen, die zur Steuerung von Elektromotoren dienen. Die Energie wird über Akkus zur Verfügung gestellt
- für die Prothesenhände ist Öffnen/Schließen und Rotation im Handgelenk möglich. Die Funktionalität eines elektrischen Greifers ist deutlich höher als die der kosmetisch anspruchsvolleren Elektrohand.
- elektrische Ellenbogengelenke kommen eher selten zur Anwendung, z.B. bei bilateraler Oberarmamputation
- Hybrid-Prothesen: Kombination von passiven, Eigenkraft- oder Fremdkraft-Elementen in einer Prothese