Densfrakturen
60% aller Axis Frakturen
- 10% aller HWS Frakturen
- Rückenmark:
- im Bereich der oberen HWS mehr Platz daher eher geringeres Verletzungsrisiko
- Rückenmarksverletzung ist meistens tödlich (Atemlähmung)
- Ätiologie:
- junge Patienten: Autounfall (Rasanztrauma)
- ältere Patienten:
- oft Bagatelltrauma (Sturz)
- Rheumatiker prädisponiert
Bildgebung:
- Röntgen: AP, seitlich, Dens Ziel Aufnahme
- Computertomografie: Rekonstruktion des Frakturverlaufs
- ggf. MRT
Einteilung:
Anderson und D’Alonzo Klassifikation
- Typ 1 (5%): Schrägfraktur der Densspitze im Bereich des Ansatzes der Lig. alaria oberhalb des Lig. transversum
- Typ 2 (70%): im Bereich der Densmitte/Densbasis
- Typ 3 (25%): reicht in den Corpus axis hinein
Hadley
- Typ 2a: mit signifikanter Fragmentierung und Instabilität
Therapie:
- konservative Therapie:
- Typ 1 Frakturen: Halsorthese, immer atlantooccipitale Dislokation ausschließen
- Typ 2 Frakturen kontrovers
- Typ 3 Frakturen: Halofixateur für 3 Monate
- Typ 2 Frakturen:
- konservative Therapie: Risiko einer Pseudarthrose erhöht bei
- Fragmentverschiebung >6 mm
- Fragmentverschiebung nach dorsal
- >10 Grad Fragmentverschiebung
- >40 Jahre
- Verzögerung der Diagnose um mehr als 3 Wochen
- absolute Operationsindikation:
- Fragmentverschiebung >6 mm
- neurologische Ausfälle
- Polytrauma
- Beatmung
- Pseudarthrose nach 3 Monaten Therapie mit einem Halofixateur
- Operationstechnik:
- ventrale Verschraubung mit 1-2 Schrauben (2 Schrauben: höhere Rotationsstabilität) ist Methode der Wahl
- dorsale atlantoaxiale Versteifung: selten indiziert
- Drahtcerclagen (Gallie)
- transartikuläre Schraubenfixierung (Risiko einer Verletzung der A. vertebralis)
- Therapieempfehlung: Typ 2 Frakturen sollten mit Schrauben über einen ventralen
Zugang fixiert werden
Prognose / Komplikationen:
- Myelopathie: erhöhtes Risiko bei Pseudarthrose
- Halofixateur: Pin-assoziierte Probleme
- eingeschränkte Rotation nach atlantoaxialer Versteifung