Subtrochantäre Femurfraktur
- subtrochantär: beginnt am Trochanter minor und reicht etwa 5cm distal
- Probleme in der Vergangenheit da:
- Knochen geringere Heilungspotenz
- oft Trümmerfraktur
- Anatomie: Antetorsion: 13±7 Grad, CCD-Winkel: Mann: 133±6º; Frau: 129±7º
Bildgebung:
- Röntgen: Femur ganz in 2 Ebenen (ggf. Röntgen der Gegenseite: Femurlänge)
Einteilung AO-Klass: 31-A3:
Russel Taylor Klassifikation
- Typ 1: intakte Fossa piriformis
- Typ 1A: Trochanter minor am proximalen Fragment
- Typ 1B: Abriss des Trochanter minor vom proximalen Fragment
- Typ 2: Fraktur reicht in die Fossa piriformis
- Typ 2A: posteromediale Kortikalis stabil
- Typ 2B: Mehrfragmentfraktur Fossa piriformis und Fraktur Trochanter minor
Therapie:
- entscheidend für die Stabilität der Rekonstruktion ist die korrekte Reposition der posteromedialen Kortikalis
- Typ 1: eine intakte Fossa piriformis ermöglicht die Rekonstruktion mit einem intramedullären
Marknagel:
- Typ 1B bedarf eines Marknagels der 2. Generation oder Rekonstruktionsnagels: bessere Schraubenverankerung in Schenkelhals und Kopf
- Rekonstruktion der posteromedialen Kortikalis aufgrund der Stabilität des verriegelten Marknagels bei Typ 1 Frakturen nicht zwingend erforderlich
- Typ 2:
- Marknagel-Osteosynthese möglich: Vorteil:
- load-sharing
- Erhalt der periostalen Blutversorgung
- Aufbohren des Markraums bringt
frische Spongiosa und Mediatoren in den Frakturbereich - bei instabilen Mehrfragmentfrakturen stabilere Versorgung als Platte oder DHS
- erst nach Reposition wird der Marknagel über Führungsdraht eingebracht; der Nagel selbst reponiert die Fraktur nicht
- Markraum sollte aufgebohrt werden
- dynamische Hüftschraube (DHS) oder 95 Grad Winkelplatte:
- Winkelplatte bessere Verankerung im proximalen Fragment (ggf. zusätzliche Verankerungsschrauben)
- beide Implantate fungieren als laterales Zugband und bedürfen einer intakten oder rekonstruierten medialen Kortikalis: sonst droht Abrutsch in Varusfehlstellung und Implantatversagen
- post-OP:
- nach Marknagelversorgung in der Regel schmerzadaptierte Vollbelastung möglich
- Patienten mit medialen oder segmentalen Fragmenten, für 6-8 Wochen an 2 Unterarmgehstützen 10kg Teilbelastung
Prognose / Komplikation:
- aufgrund des langen Hebelarms und starken Muskelzugs erhebliche Implantatbelastung: Implantatversagen und Pseudarthrosen
- Marknägel können versagen, wenn die Fraktur in die Fossa piriformis zieht
- Rotationsfehler nach Marknagelversorgung
- Dynamische Hüftschraube: Ausschneiden der Hüftschraube (zentrale Lage in Hals und Kopf wichtig)
- Infektion