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Notizbuch

Patellaluxation

- Prädisposition:

  • Patelladysplasie (Einteilung nach Wiberg I bis IV)
  • erhöhter Q-Winkel
  • Patellahochstand (Insall-Salvati-Index, Blackburne-Peel-Index)
  • Trochleadysplasie (Einteilung nach Déjour A-D)
  • Bandlaxizität
  • Muskelatrophie oder –spastik
  • Coxa antetorta

- Q-Winkel:

  • Winkel zwischen Linie Spina iliaca anterior superior – Patellamitte (Quadrizepszugrichtung) und Linie Patellamitte – Tuberositas tibiae (Verlauf Patellasehne)
  • Normwerte: Mann <10°, Frau: <20° (15-20º grenzwertig, >20º pathologisch)
  • TTTG Abstand: ist definiert als Abstand zwischen Sulcus trochleae und Tuberostitas tibiae in zwei übereinander projizierten CT-Schichten. Er ist eine Quantifizierung des Q-Winkels, da dieser eine hohe untersucherabhängige Varianz aufweist. TTTG-Werte von 12-15mm gelten als normal

Bildgebung:

- Röntgen: AP, seitlich, Patella tangential

Einteilung:

- traumatische, rezidivierende, habituelle, angeborene, permanente
- Luxationsrichtung: laterale, mediale (selten), horizontale Luxation (gleichzeitiger Patellasehnenriss mit Rotation)

Therapie:

- Reposition der Luxation bei gestrecktem Kniegelenk
- Ruhigstellung des Kniegelenks in Streckung für 4-6 Wochen (Schiene, ggf. Oberschenkeltutor)
- >3. Woche: passive Flexion bis 60 Grad, ab 5. Woche: passive Flexion bis 90 Grad

operative Therapie:
- aufgrund der hohen Rezidivrate wird von einigen Autoren eine Arthroskopie mit Raffung der medialen Kapsel und lateralem Release empfohlen, alternativ MPFL-Plastik
- die Therapie der habituellen Patellaluxation wird im Kapitel Kinderorthopädie beschrieben

Prognose / Komplikationen:

- retropatellare Arthrose (20%), 2/3 der Patienten haben klinisch einen Knorpelschaden nach Luxation
- Reluxation

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