Osteosynthese-Techniken
Fixateur extern:
- Indikation:
- offene Fraktur
- geschlossene Fraktur mit ausgedehnter Weichteilverletzung
- Polytrauma
- Stabilität wird erhöht durch:
- knochennahe Positionierung des Fixateurs
- großen Abstand zwischen den Pins
- dicke Pins
- Pins nahe der Bruchstelle
- Verwendung von mehreren Pins, mehreren Rohrstangen
- zusätzlich Fixateur im rechten Winkel verbunden mit dem 1. Fixateur
- Vorteile:
- schnelle, einfache Anlage
- Ausbehandlung im Fixateur ist möglich
- Nachteile:
- Reposition und Fragmentretention schwierig
- Gefahr der Pininfektion
- Ilizarov Fixateur (Ringfixateur):
- Indikation:
- gelenknahe und komplexe Frakturen
- Kallusdistraktion
- multiplanare Korrektur
- Vorteil: volle Belastbarkeit
- Nachteil:
- erfahrener Operateur und genaue Operationsplanung
- hohe Compliance des Patienten notwendig
- Taylor Spatial Frame TSF: gestattet Fixierung der Fraktur und 3-dimensionale Korrektur der Fehlstellung
- Hybridfixateur:
- Kombination aus unilateralem Fixateur extern und Ringfixateur
- Komplexe metaphysäre Frakturen des Unterschenkels
![Abb. 3-2: Fixateur extern zur Stabilisierung einer trimalleolären Luxationsfraktur des OSG mit II. gradigem Weichteilschaden (A), Kombination aus unilateralem Fixateur extern und Ringfixateur (B)](https://s3.dbl.cloud.syseleven.net/orthobucket/media/prelive/abb3-21518543207.jpg)
Verriegelungsmarknagel:
- aufgebohrt versus unaufgebohrt
- dynamisch versus statisch
- Indikation: diaphysäre bis metaphysäre Frakturen der langen Röhrenknochen (Femur, Tibia, Humerus)
- Vorteile:
- keine direkte Eröffnung der Fraktur
- primär belastungsstabil (dynamische Verriegelung)
- komfortabel für den Patienten
- Kontraindikation: Thoraxtrauma, Aufbohren birgt Gefahr einer Fettembolisation
- Komplikationen:
- Kompartmentsyndrom
- Markraumphlegmone bei Kontamination der Fraktur
- erhöhtes Risiko der Rotationsfehlstellung
Fixateur intern:
- LISS: less invasive stabilization system
Plattenosteosynthese:
- Drittelrohrplatte
- DCP: Dynamic Compression Plate
- LCDCP: limited contact dynamic compression plate
- unterschnittenes Design, um die Kontaktfläche zum Periost zu minimieren und damit die Blutversorgung zu verbessern
- LCP: locking compression plate
- Winkelstabilität wird durch Verankerung der Schrauben mit Gewinde im Schraubenloch gewährleistet
- Kombinationsloch: ermöglicht sowohl winkelstabile als auch konventionelle Schraubenverankerung
- Weiterentwicklung des LCP Systems zu MIPO Osteosynthese: minimal invasive percutaneous osteosynthesis
![Abb. 3-3: Zugschraube die den Bruchspalt zusammenzieht (A), Locking Schraube (B), DC-Platte: exzentrische Schraubenlage: durch Anziehen der Schrauben wird der Bruchspalt komprimiert (C), (mit freundlicher Genehmigung von AO Publishing, Copyright © 2003, b](https://s3.dbl.cloud.syseleven.net/orthobucket/media/prelive/abb3-31518543473.jpg)
![Abb. 3-4: Locking Compression Plate – Standard Kompressionslöcher rechts und winkelstabile Schrauben linker Teil des Plattenlochs (Synthes GmbH Deutschland)](https://s3.dbl.cloud.syseleven.net/orthobucket/media/prelive/abb3-41518543632.jpg)
Schraubenosteosynthese:
- interfragmentäre Zugschraube
- Spongiosaschraube
- Kortikalisschraube
Bohrdrahtosteosynthese:
- Kirschnerdrähte zur Fixation
- keine Übungsstabilität
Zuggurtungsosteosynthese:
- Indikation:
- Patellafraktur
- Olecranonfraktur
- Tuberculum majus Abriss
![Abb. 3-5: Drahtcerclage Zuggurtung bei einer Patella- (A), Olecranon- (B) und Tuberculum majus Fraktur (C), (mit freundlicher Genehmigung von AO Publishing, Copyright © 2003, by AO Publishing, Switzerland)](https://s3.dbl.cloud.syseleven.net/orthobucket/media/prelive/abb3-51518543803.jpg)